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Conrad Ferdinand Meyer

Die alte Brücke

Dein Bogen, grauer Zeit entstammt
Steht manch Jahrhundert ausser Amt;
Ein neuer Bau ragt über dir:
Dort fahren sie! Du feierst hier.

Die Strasse, die getragen du,
Deckt Wuchs und rote Blüte zu!
Ein Nebel netzt und tränkt dein Moos,
Er dampft aus dumpfem Reussgetos.

Mit einem luftgewobnen Kleid
Umschleiert dich Vergangenheit,
Und statt des Lebens geht der Traum
Auf deines Pfades engem Raum.

Das Carmen, das der Schüler sang,
Träumt noch im Felsenwiderklang,
Gewieher und Drommetenhall
Träumt und verdröhnt im Wogenschwall.

Du warst nach Rom der arge Weg,
Der Kaiser ritt auf deinem Steg,
Und Parricida, frevelblass
Ward hier vom Staub der Welle nass!

Du brachtest nordwärts manchen Brief,
Drin römische Verleumdung schlief,
Auf dir mit Söldnern beuteschwer
Schlich Pest und schwarzer Tod daher!

Vorbei! Vorüber ohne Spur!
Du fielest heim an die Natur,
Die dich umwildert, dich umgrünt,
Vom Tritt des Menschen dich entsühnt!