Rolf Schilling
FaunEinsam schweifend im August, Kommt er durchs Gehölz gebrochen, Schließt den Fuchs, zerschlägt die Knochen, Hirsche dienen seiner Lust.
Hergesandt vom untern Reich Aus des großen Pan Geschlechte, Übt er seine Herrscherrechte, Tier und kleiner Gott zugleich.
Sein sind Feld und Ährengold. Nicht die Pilze, nicht die Beeren Dürfen seinen Sinn beschweren, Giften ist sein Gaumen hold.
Ohne Halt und ohne Haft, Blutigen Schleim an Bart und Haaren, Muß er durch die Wälder fahren, Wild berauscht vom Rebensaft.
Hörst du brünstig seinen Ruf, Denk, es folgen seinem Schritte Wahn und Wollust, Recht und Sitte Stampft er unter seinen Huf.
Nur dem Freien gilt sein Gruß. Doch im See an schwülen Tagen Siehst du ihn die Wellen schlagen Emsig mit behaartem Fuß.
Und er scheint so sanft und mild, Spielt mit Nymphen, schaumgeboren ... Und dein Blick, zum Traum erkoren, Folgt dem lieblichen Gebild.
Und du träumst am dumpfen Teich: Ach, nur einmal ihm zu gleichen, Ach, nur einmal ihn erreichen, Tier und kleiner Gott zugleich.
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