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Karl Wolfskehl

Adonis

Um schlanke glieder schwanken lichte blüten
Gebogne ampeln deinen schlummer hüten
Ein roter mantel deckt verborgnes grauen,
In denen träumerische gluten glühten
In deinen augen schwer vom kuss der frauen
Die lezten blassen finsternisse tauen.

Vor deiner zier die lieblichen epheben
Die greisen büsser müde arme heben
Zu deiner bahre dringt kein ruf der schaaren,
Nur einen weissen falter seht ihr schweben
Er schmiegt sich zitternd deinen weichen haaren
Er fächelt und er schmeichelt lind den klaren

Und welkt. Den die Geweihten schweigend loben
Adonis schied, die wilden gluten stoben,
Adonis wandelt aus den lichten hallen,
Den schleier hat er von dem sein gehoben
Vom baum der erde ist die frucht gefallen
Zum toten herrn die bangen heere wallen.

Im weiten haine wogt das grosse trauern
Das wehe stöhnen pocht an weisse mauern
Durch alle reihn verhüllte schrecken schleichen
In allen häusern schwarze schatten lauern
Im opferrauche will die lust erbleichen
Vom leben trunken will das leben weichen.