Rolf Schilling
Herbst-SonettPflück einen letzten Sproß vom Rosenbeet Und heb die Hexen-Eier aus dem Laub. Was du nicht heimbringst, wird dem Wind zum Raub Und ist vor Tag verworfen und verweht.
Der Hirsch, in dessen Spur das Wasser steht, Darin dein Bild verschwimmt, ist blind, nun glaub, Daß dir das Einhorn aufspring mit Geschnaub, Wo sich der Wächter mit dem Speer ergeht.
Er wird dir sagen, was der Schatten sprach, Da schon der Holder, der sein Horn zerbrach, Die Hand erhob zu traurigem Fahrwohl.
Schließ das Visier und geh der Schlange nach, So dringst du ein ins innerste Gemach Mit deinem Helm von rotem Karneol.
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