Rolf Schilling
MozartZöpfe, Perücken, bepuderte Quasten - »Seht doch den kleinen Narziß, wie er spielt!« - Hand, einsam irrend auf schimmernden Tasten, Hand, die zu klein war, die nichts mehr behielt.
»Nun aber lustig! Die Beine geworfen! Singe, Verschnittener! Harlekin, flieg! Schenk uns, gleichviel, ob die Lippen verschorfen, Süße Gesänge, zum Scherz die Musik!«
Hat denn die Erde kein Glück als das eine, Das du dir selber, Verzweifelter, gibst? Hörst du, mein Gott, was ich winternachts weine? Laß mich dein Antlitz schaun, wenn du mich liebst!
Gott aber hört nicht, Gott würfelt im Himmel, Schicksalsmechanik, ein zielloses Rad - »Allerliebst! Neckisch! Geklirr und Gebimmel! Töne, du holder Musikautomat!«
Schlußakkord jäh, und das Gastspiel beendet, Gastspiel auf Erden, drei Akt lang, fini, Als deiner Hand, allem Schnörkel entfremdet, Nicht mehr zum Klang geriet, was aus dir schrie.
Aus! - Kein Dacapo. Nur Nacht und Verwesen. Deckt erst die Erde, was Staub an dir war, Wird dich (so sagt man) ein Engel erlösen - Aber der Engel blieb unsichtbar.
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