Rolf Schilling
Der Tod des HeldenDer Blutkelch seiner Wunden ist versiegelt, Und schleimig schön glänzt die zerfetzte Haut, Die Blasen treibt und blauen Himmel spiegelt, Der teilnahmslos das Leichenfeld beschaut.
Verschmiert und bitter klebt das Blut am Munde. Die Augen fließen wie ein klarer Quell Aus ihren dunklen Löchern, schillern hell Und perlen wie der Tau zur Morgenstunde.
Ein Schmetterling, berauscht vom süßen Duft Des Blutes, spreizt die bunten Flügel weit Voll todesseliger Vergessenheit Und taumelt trunken in der Sommerluft.
Das Vaterland ist fern. Die Grillen singen Ein Lied, das keiner kennt und keiner hört. Die große Ruhe ist in allen Dingen, Und niemand mehr, der dieses Schweigen stört.
Die Würmer sind jetzt überall. Sie bohren Sich in sein wundes Herz - er merkt es kaum. Er schläft, an seine Schattenwelt verloren, Den letzten Schlaf und träumt den letzten Traum.
|
|