Oda Schaefer
FlüchtlingeDie Erde will uns nicht tragen. Wir wurzeln nur noch in Luft, Aus den gemäßigten Tagen Sind wir ins Kalte verschlagen - Verlassen das Haus und die Gruft, Der Rosen zärtlicher Duft.
Wo wir so lange lebten, Geht jetzt ein fremder Fuß, Wo wir in Hoffnung erbebten, Im Monde der Liebe schwebten - Hinunter floß auch der Kuß Den ewig murmelnden Fluß.
Verloren sind wir und irren Durch die lemurische Nacht, Hören die Fledermaus schwirren, Uns die Gedanken verwirren - Keine Arche als Fracht Hat uns zum Berge gebracht.
Alle, die fliehen mußten, Die jemals geflohen sind, Und die vom Kriegsrauch Berußten, Ob wir es früher schon wußten - So wie im Winter der Wind Weint ein vertriebenes Kind.
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