Karl Wolfskehl
AbgesangDein Weg ist nicht mehr der meine, Teut, dir schwant, erkoren seist Du am Nordgrat, nicht am Rheine, Lug sei, was dich andern eine, Lug das Lamm in Kreuzespeine, Blut sei Same, Gift der Geist. Borgst dir Zeichen, Zucht und Richter, Löschest aus die eignen Lichter, Fährst vom Weltentempelhaus Deiner Kaiser, deiner Dichter, Brüllend, Teut, ins Dunkel aus: Wüsstest du was drinnen kreist! Nacht hat auch zu mir gesprochen, Gottesnacht, schwer dröhnt das Wort: Losgebrochen! Losgesprochen! Alle meine Pulse pochen Von dem Rufe: auf und fort! Und ich folge, und ich weine Weine, weil das Herz verwaist, Weil ein Tausendjahr vereist. Aber ob zum Morgenscheine Hindrängt das gewaltige Wort, Wo ich mich Altvätern eine, Harrend, dass Hagadol erscheine - Ob der Ruf mich fernhin reisst: Kür verheisst und Sende weist. Weit aus heilig weissem Feuer Reckt die Hand und heischt der Meister: Überdaure! Bleib am Steuer! Selige See lacht, Land entgleisst! Wo du bist, du Immertreuer, Wo du bist, du Freier, Freister, Du der wahrt und wagt und preist - Wo du bist, ist Deutscher Geist!
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