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Joachim Werneburg

Kampagne in Mainz

In ein Gefährt verwandelt der Mantel sich,
   die Pferde habe
   ich unter der Eisenhaube.
Ich gehe unter gleich einem Wandelstern.
   Die Luft, ein Polster,
   geleitet ins Tal des Rheines.
Nun fahre ich auf himmlischen Straßen nicht,
   begegne manchem
   metallisch maskierten Mimen.
Das Stück, wir spielen es, ist ein rasendes.
   Ins Labyrinth kehr
   ich, mit seinen vielen Häusern.

Um je hinauszufinden aus dieser Stadt
   braucht ich den Zwirn aus
   der Hand einer Ariadne. –
Dem roten Faden folge in einem Buch,
   das ich gedruckt, ruft
   Herr Gutenberg von dem Sockel. –
Sie sind nicht gleich, die Straßen, denn einige
   gewähren Vorfahrt,
   beklagt sich ein Liberaler.
Dem Markte gegenüber steht noch der Dom,
   darin begraben
   ein Kaiser aus andren Tagen.

Gestein verblieb allein vom zerstörten Reich,
   Mauern zu lesen
   wie Bücher, doch ohne Schicksal.
Des Abends auf dem Marktplatz hör ich Musik,
   die schrägen Rhythmen
   verhallen an den Fassaden.
An glatten Wänden fallen mir Fugen auf.
   Die Flämmchen züngeln
   hervor, und sie werden größer.
Will sie denn schon zerreißen, die Häuserwand,
   gleich einem Vorhang?
   Hindurchscheint das Licht des Tages.