Joachim Werneburg
Am Sommeranfang krankSeit ich geboren, ist wieviel Zeit vergangen, Zehnmaltausend und Viermaltausend Tage. Da ich die Zeit mir berechnete, bemerkt ich, Diese Zahl, sie beängstigte mich wenig. Mir bringt das Nachdenken Abstand und auch Ruhe, Ich verliere im Alter so die Krankheit. Und plötzlich freue ich mich, daß Leib und Herz mir Großenteils ihre Dienste noch erweisen.
Des hellen Tags, da der Sommer angefangen, Habe ich dieser Welt mein Ja gegeben. Der Wind fährt leicht durch gefütterte Bekleidung, Kalt nicht, heiß möchte ich ihn nicht benennen. Das Bett versetzte ich in des Baumes Schatten, Und was hab ich den ganzen Tag getrieben?
Bisweilen trank ich den Tee aus meiner Tasse, Manchmal summte ich Zeilen von Gedichten. Nach innen keinerlei Kümmernis und Sorge, Äußerlich nicht das Halfter des Berufes. An diesem Tag, wenn ich da nicht wirklich lebte, Welcher Zeit, frage ich, gehörten solche Zeiten!
|
|