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Uwe Lammla

Qilin

Wo das Tun der Elemente,
Daraus sich das Leben mischt,
Und des Thrones transzendete
Setzung aus dem Drachen zischt,
Muß das Einhorn anders wesen,
Zeigt es anders Leib und Spleen,
Und der Weise der Chinesen
Nennt es Mannweib und Qilin.

Bart und Kamm und Ochsenbeine
Wirken rauh und wutentbrannt,
Aber ungeacht dem Scheine
Bleibts der Minne Segenspfand,
Wer ihm träumerisch gewogen,
Läßt den Schmerz dem Horn-Morphin,
Und die Lieb hat nicht gelogen,
Weidet dämmerlands Qilin.

Ist der Drache groß und mächtig,
Spielt der Springer dir subtil,
Wer des Treubruchs verdächtig,
Seinem spitzen Horn verfiel,
Aber wer die Herzensfrohe
Grüßt im Aug als Almandin,
Segelt über Schwert und Lohe
Mit der Weisheit des Qilin.

Suche nicht nach seiner Weide,
Denn dein Weib ist längst bestimmt,
Sagst du noch nicht, ja wir beide,
Zweifel nie, daß eines stimmt:
Nur dein Aug ist trüb und neblich,
Wenn das Glück dir nicht erschien,
Alle Fahrten sind vergeblich,
Grast im Nachbarhof Qilin.

Also muß der Tag dir kommen,
Daß dus schaust im Dorngesträuch,
Soll sein Gnadenreich dir frommen,
Zeig nicht Scham noch Schreckgeräusch,
Denn dein Herzblut füllt am Bache
Krüge schwer und will schon ziehn,
Doch im Feuer steigt der Drache
Und den Minner küßt Qilin.