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Rolf Schilling

Steine

I

Dich nur zierte der Türkis:
Kupfer aus des Hahns Gefieder
Schließt ihn ein, des Widders Vlies
Hüllt die Schulter dir, die Lider
Schattet Mohnblatt, Pans Gesänge
Wiegen dich, es züngeln scheu
Schlangen dir als Ohr-Gehänge,
Trägt dein Schoß den roten Leu.
Andre schmückt der weiße Flieder,
Andre salben ihre Fänge
Mit Gamander und Anis,
Andern bindet Gold die Glieder:
Dich nur zierte der Türkis.



II

Dir nur taugte der Samaragd,
Botin aus des Drachen Halle:
Nicht zur Liebe, doch zur Jagd
Schärfst du deine Silber-Kralle,
Die den Aar zu bannen wagt.
Winkst du mit gefeitem Finger,
Streift der Falter in die Falle
Deines Traums, doch ungefragt
Kommt der Tiger, dein Bezwinger,
Dem der Drachenkampf behagt.
Dir nur glänzt die sanfte Klaue,
Dir nur grünt die Morgen-Aue,
Dir nur taugte der Smaragd.



III

Dir nur ziemte der Rubin:
Rosen-weiß ins Rosen-Rote
Drängend hold das Tier erschien:
Hobst du, wenn sein Horn dir drohte,
Deinen Schild, durchstieß es ihn.
Sonnen-Hauch, der uns umflorte,
Übergoß mit Karmesin
Dich, von Einhorns Horn Durchbohrte,
Dich, unwillig zu entfliehn.
Blut entsprang und Flamme lohte,
Sperber flog, der Todes-Bote,
Doch du blühst im Hermelin:
Dir nur ziemte der Rubin.