Rolf Schilling
GoldI
Gold: Gewalt versunkner Sonnen, Wurmbettsfeuer, Schlangen hold, Von der Sage Garn umsponnen, Gold.
Ob der Greif dem Späher grollt? Quillt ein Licht aus dunklem Bronnen? Hat der Drache sich entrollt?
Glück der Tiefe, kaum gewonnen, Wem entrissen? wem gezollt? Glanz verströmt und Glut geronnen, Gold.
II
Holdes Hort: von Wurm und Greif Streng gehegt an dunklem Ort, Daß kein Himmels-Fittich streif Goldes Hort.
Leu und Lindwurm lagern dort, Drachen mit gerolltem Schweif Flammen auf und schlummern fort.
Nun die Nattern mit Gepfeif Sammeln sich zum Hold-Akkord, Schweigend ruht im Schlangen-Reif Goldes Hort.
III
Gold und Blut: Geschwister-Paar, Rosen-Glanz und Sonnen-Glut, Doppelklinge, Doppel-Aar: Gold und Blut.
Blut: bewahrt in Leibes Hut, Gold: im Auge offenbar, Zeichen, drin das Heil beruht.
Flamme, steigend am Altar - Blitz die Schneide, springt die Flut: Gib dich hin und nimmer spar Gold und Blut.
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