| Florian Kiesewetter 
 LöweNur einer setzt Sein vor das Werden,Sein glänzendes Wiegen verspricht es,
 Er steht, wie kein zweiter auf Erden,
 Der Löwe, der König des Lichtes.
 
 Zu stolz, daß man etwas erkenne
 Am Mienenspiel oder am Walten,
 Urfeuer, dem not, daß es brenne,
 Hat sich in dem König erhalten.
 
 Im Setzen der prächtigen Pfoten,
 Wird alles zum heiligen Akte,
 Erscheint ihm ein Angriff geboten,
 Erkennst du im Opfer das Nackte.
 
 Er achtet nicht Sonne und Sterne,
 Daß Himmel als Gleichnis ihm diene,
 Erkennt der Betrachter von ferne
 Auch ohne Opal und Rubine.
 
 Wenn Mond sich gesellt seinen Plätzen,
 Beweist er sich nur noch gespiegelt,
 Du hörst nur das wilde Entsetzen
 Des Schicksals, das stumm er besiegelt.
 
 
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