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Florian Kiesewetter

Der Prinzessin zu Artern

In Artern, dieser schönen Stadt
Mit wohlbewehrten Mauern
Lebt eine Maid, die alles hat,
Worum ich würde trauern.
Ihr Schloß ihr Freuden bieten kann
Und sie ist froh mit allen,
Auch mit dem fremden Reitersmann,
Dem ist ihr Herz verfallen.

Was würde ich nicht alles tun,
Um einmal ihm zu gleichen,
Ich kann zur Mitternacht nicht ruhn
Und niemals Schlaf erreichen.
Ich frage mich nur immer: Wann
Wird liebes Wort erschallen
Dem andern, fremden Reitersmann,
Dem ist ihr Herz verfallen.

Ach, gäbs nur einmal Zeit und Ort,
Ihr meinen Schmerz zu sagen,
Ihr Öhrlein für das Flüsterwort,
Das ich kaum wag zu klagen.
Doch was ich im Gebet ersann,
Muß unerhört verhallen,
Denn dorten steht ein Reitersmann,
Dem ist ihr Herz verfallen.

Ich sing mein Lied nach Vogelart
Stets wohlgesetzt und munter,
Und wär ihr Ohr dem Sang gepaart,
Wärs inniger und bunter.
Doch taug ich nicht zu andrer Bann,
Mit Raub mich zu bestallen
Am andern, fremden Reitersmann,
Dem ist ihr Herz verfallen.

Doch hätt ich eine Bitte frei,
So will ich die euch sagen,
Ich würde, wenns gestattet sei,
Ein Tänzchen mit ihr wagen,
Sie geh zu ihrem Lieben dann,
Ich werd nicht Fäuste ballen,
Sie geh zu ihrem Reitersmann,
Dem war ihr Herz verfallen.