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Horst Lange

Ostwärts von Smolensk

Der volle Mond kommt weiß herauf,
Wir liegen früh im Zelt,
Und schlafen nicht und lauschen drauf,
Wie fern ein Schuß noch fällt.
Die Nacht wird kalt, der Frost kriecht ein,
Das Lager ist so hart wie Stein -
Hier, ostwärts von Smolensk.

Am Tage war die Luft sehr klar,
Und warme Sonne schien,
Viel späte Blumen, wunderbar,
Gibt uns der Herbst, Zugvögel ziehn.
Ein Blick geht ihnen hinterdrein,
Im Westen fallen sie wohl ein -
Nicht ostwärts von Smolensk.

Der Nachtwind faßt die Sträucher an,
Die Wache geht vorbei,
Manch einer fängt zu sinnen an
Und träumt nun allerlei.
Die Mäuse rascheln leis im Stroh,
Sie werden ihres Lebens froh -
Hier, ostwärts von Smolensk.

Das Leben, wie es einstmals war,
Jetzt kommt es mild zurück:
Das stille Lächeln, blondes Haar
Und rings des Friedens Glück.
Kamrad, dem sich das Herz beschwert:
Einmal bist du ja heimgekehrt -
Nicht ostwärts von Smolensk.

Der volle Mond steht hoch und rein,
Ich seh ihn durch das Zelt
Und denk daran, daß so sein Schein
Auch über Deutschland fällt.
Wenn mir es sollt beschieden sein,
Schlaf morgen ich für immer ein –
Hier ostwärts von Smolensk . . .