Wolf von Aichelburg
BrotsegenI
Brennt der Morgen durch das Tor, Halte ich das Brot empor. Stummes Wirken vieler Hände Findet in mir Dank und Ende. Erst noch scheu, wie ein Erkennen, Dann ein zögerndes Entbrennen, Mählich merkst du im Gemüte Wirken, Wärme, Wert und Güte. Fühlt sich dunkel in dir ein, Wird von deinem Blute sein.
II
Komm auf, du süßes Morgenrot, Berühre leuchtend meine Hände. Daß ich es ehrfurchtvoll verwende! Das Heilge bergen sie, das Brot.
Bevor ich einen Bissen breche, Verharre ich in deinen Gluten, Daß ich die reinen Worte spreche, Die wärmend meinen Leib durchfluten,
Daß ich das köstliche Geschenk Noch einmal hebe und behalte, Wie einen kleinen Leib umfalte, Mein Staunen tief darein versenk.
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