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Wolf von Aichelburg

Zeitmale

Die kleine Sanduhr mit dem feinen Rinnen
Ist nie verengt. Die Körner weichen aus.
Ein Sterben und ein ständiges Beginnen
Bringt eines je und alle sanft nach Haus.

Kein Wettbewerb besteht vor diesem Tauschen
Des Standorts jedes Korn mit jedem Korn:
Ein unerhörtes, gleichgemeßnes Rauschen
Weicht aus, nimmt ein, verläßt und treibt nach vorn.

Du läßt sie leer. Der Sand jedoch rinnt weiter,
Dir unsichtbar, in Mauern, Fels und Holz,
Auch du klimmst hoch die sprossengleiche Leiter
Und steigst sie wieder ab, ganz ohne Stolz.

Was könnte auch der Stolz und was das Steigen
Verändern, wo sich eins ins andre zwängt
Und ohne Leidenschaft in Eil und Schweigen
Durch einen Durchschlupf ins Gefälle drängt?

Doch hörst du fern die stolzen Stämme brechen.
Der wahre Gott der Zeit, es ist der Wind.
Er läßt das Meer, die stummen Felsen sprechen.
Der Sand indes ganz leise weiterrinnt.