Wolf von Aichelburg
Der TanzDer Tänzerinnen kannst du dich entsinnen, Mein Lieb, wie eine von der andern schwebte, Sich wieder fand zu zärtlichem Beginnen, Und eine aus der andern Händen lebte,
Wenn sie den Arm emporgewendet hielten, Die anderen darunter, helle Flammen, Im Wirbel den gereckten Arm umspielten Wie Duft und Wind verschlungen und zusammen
Den seidnen Teppich fast nicht mehr berührten, Bis einer Sohle Aufschlag und ein Klatschen Sie wieder holten, einzeln, und verführten Zum stolzen Ruck im grellen Schrei der Ratschen,
Zur jähen Wendung und zum knappen Sprunge ... Ein Flüstern dann, ein wellendes Verstehen, Ein Schlängeln wie das Spielen einer Zunge Und wieder süßes Ineinandergehen?
Ist unser Spiel von Kosen und Entsagen, Von brennendem Umarmen und Verlassen, Das täuschende Verbergen und das Wagen, Das ruhige Verströmen und das Fassen
Nicht ebenso wie dieser Mädchen Reigen Geordnet und gezählt nach holden Tönen, Und steiten wir nicht, schwingend, wie zwei Geigen, Die trunken sich im letzten Ton versöhnen?
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